Kerker unter dem Archiv

<- Die geheimen Archive

Die beiden Schattenengel sperrten Raviel und Kuraiko zusammen in die hinterste der Zellen und fesselten sie mit den schweren, Magie unterbindenden Eisenketten an die Wand, ehe sie die Zelle wieder verließen und hinter sich schlossen. Kurz grüßten sie noch einen der Dämonen, die in diesem kalten Verließ Wache hielten und klärten sie über die beiden Neuzugänge auf, ehe Lao und Marcel sich auch schon wieder auf den Weg nach Oben machten.

Es verging einiges an Zeit, ehe ich mein Bewusstsein wieder erlangte. Blinzelnd öffnete ich meine Augen und rümpfte meine Nase, angesichts der abgestandenen, von Blut, Moder und Tod erfüllten Luft. Es war Dunkel, womit meine Augen jedoch kein Problem hatte. Schnell erkannte ich, wo ich mich befand und fluchte leise. Zu meinem Rücken konnte ich die kalte Steinwand fühlen und ein stechender Schmerz schoss mir von Brust und Rücken aus durch meinen Körper, dort wo der Engel mich mit seinem Schwert erwischt hatte. Ich sah hinab und erkannte, das die Wunde bereits auf einem guten Weg der Heilung und beinahe schon wieder verschlossen war. Mein Kleid jedoch war hinüber. Ich versuchte es mit einfacher Schattenmagie zu flicken, was im Normalfall kein Ding gewesen wäre und nicht mehr als einen Gedanken benötigte. Doch nichts geschah. //Natürlich... die Ketten...// Genervt zog ich an ihnen, wissend sie würden nicht nachgeben und stieß ein Seufzen hervor. Schließlich sah ich zu dem mir gegenüber sitzenden und immer noch bewusstlosen Raviel.
Hoffentlich würde er bald aufwachen...

<---Geheime Archive
Als er seine Augen öffnete umfing in erneut Finsternis, doch diese war nicht Privat und kühl, sondern Aggressiv und kalt, es kam ihn so vor als wollte sie sich in seinen Kopf krallen und ihn brechen, ein Engel war Finsternis nicht gewohnt nein sie war sogar feindlich zu ihnen und manche hatten einer Art Ur-Angst entwickelt sich in selbiger zu befinden.
Deswegen atmete der Gefallene mehr als nur erleichtert auf als sich seine Augen an die Finsternis anpassten und er sich umsehen konnte...zumindest ein wenig.
Sein Hals war genau wie seine Glieder in schwere Ketten geschnallt und er konnte kaum atmen, außerdem war seine Sicht so auf eine Richtung eingeschränkt.
Als er sich gegen die Ketten stemmte spürte er die raue Wand in seinem Rücken da sein Oberteil bei seinem 'Ausbruch' scheinbar verbrannt war.
Frustriert gab er ein dumpfes grunzen von sich als sein Fuß gegen etwas Fleischiges stieß.
„Kuraiko? Bist du das?“ seine Stimme war hauch dünn und heiser.

Ich spürte, wie Raviels Fuß mein Bein Berührte, ehe seine Stimme erklang, welche nicht mehr als ein leiser Lufthauch waren. Ein Flüstern in der Dunkelheit. Ich nickte, nicht wissend ob er es sah und lächelte schwach. "Ja, ich bin hier... wie geht es dir?" Irgendwie erschien mir die Frage beinahe schon überflüssig. Ihm ging es miserabel, was hatte ich schon anderes erwartet? "Entschuldigung... die Frage war blöd." Wie gerne wäre ich nun aufgestanden und hätte ihn einfach nur umarmt...
Frustriert zog ich an der verdammten Kette, doch bis auf ein Klirren des Metalls und einem unangenehmen Ruck in meinem Handgelenk geschah nicht das Geringste. "Was war mit dir los? Was ist da vorhin passiert?", fragte ich nach einer kurzen Pause des Schweigens und blickte ihm durch die Dunkelheit hindurch in seine Augen.

Der Engel verzog das Gesicht und versuchte zu Husten da sein Hals so trocken war, wegen der Hals fessel jedoch kam nichts außer einem leisen krächzen heraus.
„Nein...die Frage war okay...mir geht es so als ob mich ein Erzengel als Katalysator benutzt und meine Aura dabei überladen so das es einen Rückstoß gab und mein Körper sich abgeschaltet hat.“
Ihm fiel auf das er gerade so ziemlich beide ihrer Fragen auf einmal beantwortet hatte.
„Aber wie geht es dir-“ Er wurde von einen Husten, oder Keuch, Anfall unterbrochen.
„-dir gut? Ich...Michael hat dir immerhin einen Aura Avatar von Excelsior durch die Brust gerammt,oder durch den Rücken...oder beides...“
Sein Schädel wummerte immer noch und an den Rändern seines Blickfeldes begann die Dunkelheit noch dunkler zu werden.
„Oh nein..ich verliere...wieder das...Bewusstsein..“

Mir stockte für einen Moment der Atem, als er erzählte, was ihm genau widerfahren war, während meine Augen sich vor Schrecken und Sorge weiteten. Schwer schluckte ich den Kloß hinab, der sich in meinem Hals gebildet hatte, als die Angst und die Verzweiflung mich zu übermannen drohten und die in mir herrschende Leere ausfüllten, welche sonst nur Raviel zu füllen vermocht hatte, denn niemand anderem, außer ihm galten Angst und Sorge. Ein leises Klirren erfüllte die, zuvor lediglich von Raviels Krächzen erfüllte, moderige Luft des Kerkers, als ich leicht den Kopf hin und her wiegte.
Ich wusste nicht, warum ich noch lebte... Wusste nicht, warum mich das Aura-Schwert nicht getötet hatte, was es wohl eigentlich hätte tun sollen. "Bleib bei mir!", flehte ich ihn mit dünner Stimme an.
Es musste an der Verbindung liegen... Raviel... Aus ihm zog ich meine Kraft, welche ich für die Heilung der tödlichen Wunde benötigte. "Wir müssen die Verbindung trennen!" Ein stechender Schmerz fuhr durch meine Brust und ließ mich schmerzhaft aufstöhnen. "Verdammt... Wachen...!"
Meine Stimme war nicht mehr, als ein leises, verzweifeltes Krächzen und ich spürte, wie meine Augen sich mit Tränen füllten. "Wachen!", rief ich erneut, mit all meiner Kraft. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis ein genervtes Knurren ertönte. "Was denn?!" Erleichtert atmete ich auf.
"Bitte, löst meine Fesseln, damit ich die Verbindung trennen kann... er stirbt sonst!" Ich hörte, wie jemand auf den Boden spuckte. "Was interessiert mich das bitteschön? Um so besser, wenn dieser verfluchte Engel verreckt! Jetzt halt das Maul, oder ich sorge dafür!"